Bislang wurde kaum erforscht, was passiert, wenn zuvor intensiv bewirtschaftetes Grünland wiedervernässt wird. Aber oft sind Fehler, die bei Beginn der Hochmoorsanierung gemacht werden, im Laufe des späteren Projektes kaum zu korrigieren. Eine in diesem Projekt zu erstellende Sanierungsanleitung wird dabei helfen, die notwendigen Vorbedingungen und Vorgehensweisen zu berücksichtigen, um eine Hochmoorsanierung erfolgreich durchzuführen. Die Erstellung einer auf andere Flächen übertragbaren Sanierungsanleitung für landwirtschaftlich vorgenutzte Hochmoorstandorte ist daher das vorrangige Ziel des Projektes OptiMoor. Sie soll so gestaltet werden, dass die Ausführung der darin benannten Schritte ein bestmögliches Ergebnis für hochmoortypische Biodiversität und den Kohlenstoffspeicher liefert. Im Detail sollen dabei insbesondere die folgenden Punkte berücksichtigt werden:
Wir wollen konkret die folgenden Fragen klären:
Wenn wir eine zuvor landwirtschaftlich genutzte Fläche einfach vernässen, führt dies nach vielfachen Erfahrungen zu einem Dominanzbestand der Flatterbinse und verhindert das Aufkommen des angestrebten Pflanzenbestandes von Hoch- und Übergangsmooren und verhindert die Entwicklung der entsprechenden Lebensräume. Denn die in dem landwirtschaftlichen Oberboden angereicherten Nährstoffe beeinflussen langfristig die Entwicklung des Pflanzenbestandes und verhindern in der Regel die Ansiedlung von Arten, die angepasst sind an nährstoffarme Bedingungen wie sie im Hochmoor vorherrschen. Die Entwicklung der Fläche würde somit sehr wahrscheinlich unter diesen Bedingungen nicht zu offenen Moorlandschaften und damit zu den gewünschten Lebensraumstrukturen führen. Doch ohne diese können weitere hochmoortypische Pflanzen und Tiere die Fläche nicht besiedeln.
In diesem Zusammenhang entstehen folgende Fragen, die wir durch die Durchführung des Projektes klären wollen:
Mit dem Ansatz, Torfmoose aktiv auf Versuchsflächen auszusäen, möchten wir folgende Fragen beantworten:
4. Die Vermittlung eines besseren Verständnisses für Moorschutz und Moorsanierung
Die Ergebnisse sollen für alle interessierten Menschen greifbar kommuniziert und veröffentlicht werden – denn mehr Menschen sollen erfahren, warum Hochmoorschutz und -renaturierung wichtig sind und uns alle etwas angehen!
Vor Versuchsbeginn wurde die Torfauflage begutachtet und Bodenproben zur Analyse genommen © N. Jantz
Torfmoose - die Ingenieure des Hochmoors © N. Jantz
Die Flatterbinse besiedelt den nährstoffbelasteten Torfboden schnell
© A. Bartel
Laufkäfer fühlen sich auf den Versuchsflächen wohl © A. Bartel
Sonnentau - eine hochmoortypische "fleischfressende" Pflanze - begegnet der Nährstoffarmut ihres Lebensraums, indem er Insekten fängt © A. Bartel
Die kleine Moosjungfer, hier auf einem Fruchtstand des Wollgrases sitzend, ist eine typische Libellenart aus dem Hochmoor © M. Hurst