Zum hintergrund des projekts


aktuelle situation

In Norddeutschland gibt es sehr viele Flächen, die sich innerhalb der letzten ca. 8000 Jahre zu Hochmoor entwickelt haben. Den meisten dieser Flächen sieht man diese Entwicklung jedoch auf den ersten Blick gar nicht mehr an – sie werden heute landwirtschaftlich als Grün- oder Ackerland genutzt. Diese Nutzung führt zu sehr hohen Emissionen von Gasen wie Kohlenstoffdioxid, die das Klima auf unserer Erde nachhaltig beeinflussen. Außerdem können die meisten Pflanzen und Tiere, die ihren Lebensraum im Hochmoor haben, auf intensiv durch den Menschen genutzten Flächen nicht mehr überleben.


Die Untersuchungsfläche im Hankhauser Moor im Februar 201 7 vor Versuchsbeginn.  © N. Jantz


Was ist optimoor?

Im Projekt OptiMoor wird Hochmoorsanierung auf landwirtschaftlich vorgenutzten Standorten erprobt und entwickelt. Ist es möglich, wieder ein lebendiges Hochmoor auf Flächen zu erhalten, die Jahrzehnte bis Jahrhunderte lang landwirtschaftlich genutzt wurden? Unser langfristiges Ziel ist dabei die Entwicklung und Verbreitung einer Anleitung zur Sanierung ehemals landwirtschaftlich genutzter Hochmoorstandorte. Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten: Dem Hauptvorhaben, das 3 Jahre dauert (2016 – 2019), und dem wissenschaftlichen Begleitvorhaben, das noch zwei Jahre länger läuft (2016 – 2021).

Wiedervernässtes Moor in der Diepholzer Moorniederung © N. Jantz



Was haben wir vor?

Eingerichtete Versuchsfläche im November 2017 © J. Holthuis

In einem Feldversuch im Hankhauser Moor (Landkreis Ammerland) werden auf einem früher als Grünland genutzten Hochmoor sieben verschiedene Versuchsflächen angelegt. Auf den einzelnen Flächen werden unterschiedliche Maßnahmen zur Sanierung durchgeführt. Dazu gehören Oberbodenabträge verschiedener Tiefen, Ausbringen von Torfmoosen (Sphagnen) sowie Mulchen und Mähen. Auf allen Flächen ist der Wasserstand angehoben, sodass sich  optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen eines Hochmoors ergeben. Die Flächen werden schließlich regelmäßig auf ihre Treibhausgasemissionen, die Nährstoffentwicklung, die Veränderungen im Relief, die Wasserstände und ihre Artenvielfalt untersucht. Diese Messungen und Beobachtungen erlauben es dann, zum Ende des Projektes eine Sanierungsanleitung abzuleiten. Sie kann dabei helfen, bei zukünftigen Sanierungsvorhaben eine Erhöhung der moortypischen Artenvielfalt und eine optimale Kohlenstoffspeicherung zu erreichen.



warum machen wir das?

Zur Sanierung von landwirtschaftlich vorgenutzten Hochmoorstandorten fehlen bisher strukturierte und wissenschaftlich erhobene Erkenntnisse. Anders als ehemalige Torfabbau- oder Ödlandflächen im Moor waren intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen bisher nicht Ziel von großflächigen Wiederherrichtungsmaßnahmen im Moor. Durch das Sanieren von Hochmooren wird eine Erhöhung der moortypischen Biodiversität (Artenvielfalt) und eine Verbesserung der Kohlenstoffspeicherung im Boden erzielt.

Beginnende Etablierung moortypischer Vegetation auf der Versuchsfläche im September 2017 © A. Bartel