was wird seither gemacht?

Seit Fertigstellung der Versuchseinrichtung findet auf den Flächen ein regelmäßiges Monitoring statt. Innerhalb der Varianten werden jeweils acht Messflächen für die Untersuchungen zufällig ausgewählt: Fünf Flächen für Vegetationserhebungen sowie drei Flächen für Treibhausgasmessungen. Für faunistische Untersuchungen werden in jeder Fläche Barberfallen aufgestellt. Darüber hinaus verfügt jede Fläche über vier bis 5 Moorwassermesstellen zur Kontrolle der Wasserstände und Analyse der Wasserchemie in den Versuchsvarianten.

Die schematische Darstellung zeigt die Messeinrichtungen in der Variante 7. © Hofer & Pautz GbR


welche daten nehmen wir auf?

Treibhausgase

Im regelmäßigen Verlauf des wissenschaftlichen Begleitvorhabens werden mithilfe von Gassammelhauben Messungen des Kohlendioxid-, Methan- und Lachgas-Austausches durchgeführt. Durch die Untersuchung dieser Treibhausgase, ist es möglich, die klimatischen Auswirkungen der verschiedenen Wiedervernässungsvarianten zu ermitteln sowie Rückschlüsse auf die Bilanz des Torfkohlenstoffs zu ziehen.

 

Nährstoffe

Im Vorfeld der Baumaßnahmen werden die hydrologischen Ausgangsbedingungen auf der Fläche erfasst. Dazu werden das Grundwasser (1 m unter dem mineralischen Untergrund) und das Moorwasser (0,2 m über dem mineralischen Untergrund) beprobt. Während der Laufzeit des Versuchs werden regelmäßig Proben des Moor- und Grundwassers untersucht, um die Entwicklung der Wasserchemie und damit der Nährstoffsituation der einzelnen Flächen nachvollziehen zu können.

 

Stratigraphie

Die stratigraphischen Ausgangsbedingungen werden durch Torfbohrungen erfasst. Diese Proben dienen zur Bestimmung der Humosität bzw. der Lagerungsdichte des Torfes sowie für weitere Nährstoffanalysen. Nach Freilegen des Torfs wird außerdem untersucht, ob im Material keimbare Samen und Sporen vorhanden sind und zu welchen Arten diese gehören.

 

Flora

Im Vorfeld der Untersuchungen wird eine komplette Artenliste der Gefäßpflanzen und Moose erstellt, die sich auf dem Gebiet vor Beginn der Baumaßnahmen befinden. Während des Verlaufs wird dann in regelmäßigen Zeitabständen die Vegetationsentwicklung auf Dauerquadraten erfasst. Auf den frisch angelegten Flächen werden außerdem Samenfallenanalysen zum Eintrag von Diasporen durchgeführt, um zu prognostizieren, welche Pflanzenarten sich ansiedeln könnten.

 

Fauna

Um einschätzen zu können, ob die Flächen für Tiere einen bewohnbaren Lebensraum darstellen können, wird eine Habitatspotentialanalyse durchgeführt. Um die Artenvielfalt einiger Tiergruppen bestimmen zu können, werden regelmäßig Fallen ausgebracht, die vor allem am Boden lebende Insekten und Spinnen fangen.

 

Fernerkundung

Vor Beginn der Baumaßnahmen wird das Gelände beflogen, um ein digitales Geländemodell erstellen zu können. Später dient das digitale Geländemodell dazu, die entfernte Torfmenge abzuschätzen. Um weitere Veränderungen im Gelände aufzeichnen zu können, wird auch im weiteren Verlauf des Projekts das Gelände regelmäßig beflogen.

 

Geoinformationssysteme (GIS)

Aus den oben genannten erhobenen Daten werden am Computer jeweils GIS-Layer zur Auswertung erstellt, die zur Visualisierung als Karten und Berechnung der Ergebnisse von Vorteil sein werden.

Treibhausgasmessung mit dem Haubenverfahren © A. Bartel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der mittlere Sonnentau (Drosera rotundifolia) ist eine typische Moorpflanze © A. Bartel

 

Die gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus) ist eine unserer größten Spinnenarten. Sie kommt in feuchten bis nassen Lebensräumen wie dem Hochmoor vor und kann sogar tauchen. © N. Jantz

 

Das Höhenmodell zeigt Veränderungen im Relief © Hofer & Pautz GbR



im moor besonders wichtig - das wassermanagement

Um ein optimales Wassermanagement zu gewährleisten, ist die Regelung der Wasserstände über Pumpen und Spundwände nötig. Bei den Versuchsvarianten V2 – V5 ist die Zufuhr von Wasser notwendig, da die Wasserstände durch die langjährige Drainage (Entwässerung) der Fläche gesunken sind. Bei den Varianten V6 und V7 hingegen wird so viel Oberboden abgetragen, dass der Wasserspiegel möglicherweise aktiv abgesenkt werden muss, um die optimale Höhe zu erreichen. Daher wird die obere Grenze der gewünschten Wasserstände durch ein regelbares Überlaufrohr kontrolliert, durch das das überschüssige Wasser in Fanggräben fließen kann, die außen um die Versuchsflächen herumführen. Beim Unterschreiten eines definierten Wasserstands, wird Wasser aus einem Reservoir nachgepumpt, bis der Wasserstand wieder im gewünschten Bereich ist. Wird auch im Wasserreservoir der Wasserstand zu niedrig, füllt ein Grundwasserbrunnen das sonst überwiegend durch Regenwasser gespeiste Reservoir wieder auf. Die Steuerung der Pumpen wird durch Sensoren voll automatisch geregelt und kann nach Bedarf und sich ändernden Gegebenheiten manuell nachgesteuert werden.

Bei sinkendem Wasserstand wird nachgepumpt. Die Wasseruhr misst die zugeführte Wassermenge © A.Bartel