wie haben wir den versuch eingerichtet?


Eine gute Planung ist wichtig, um die Fragen, die man mit dem Projekt beantworten will auch beantworten zu können. Wir haben uns deshalb viele Gedanken dazu gemacht, wir wir den Versuch anlegen wollen und können. Herausgekommen ist dabei ein Versuchsdesign mit sieben verschiedenen Versuchsvarianten, die auf einem ca. 1 ha großen Flurstück im Hankhausermoor bei Rastede im Landkreis Ammerland eingerichtet worden sind.


Bild links: Versuchsdesign in der Vorplanung

Bild rechts: Luftbild der fertigen Flächeneinrichtung mit Darstellung der Messeinrichtungen


die sieben versuchsvarianten

Versuchsvariante 1

Die erste Variante ist als Referenz gedacht: Es bleibt hier bei Grünland ohne Bewässerung. Die heutige Geländeoberfläche bleibt erhalten und die Fläche wird weiter analog zur vorherigen Grünlandnutzung behandelt. Die Fläche wird manuell zwei bis drei Mal im Jahr gemäht, das Mahdgut entfernt und anschließend gedüngt. Der Viehtritt wird durch das Betreten der Fläche während der Messungen simuliert. Es werden keine Spundwände eingebaut.

 

Versuchsvariante 2

Bei der zweiten Variante wird das Grünland direkt vernässt, ohne dass vorher Vegetation oder Oberboden abgetragen wird. Auch hier bleibt die heutige Oberfläche des Grünlandes erhalten. Lediglich Spundwände werden eingebaut um die Wasserstände einstellen zu können, die wie bei allen folgenden Varianten 5 - 10 cm unter der Geländeoberkante liegen. Das ist der optimale Wasserstand für die Erhaltung des Torfkörpers, das Wachstum moortypischer Vegetation und damit für ein intaktes, wachsendes Hochmoor.

 

Versuchsvariante 3

Für den Aufbau der Variante 3 wird die Grasnarbe zu Beginn des Versuchszeitraums abgemulcht und entfernt. So bleibt die heutige Geländehöhe weitgehend erhalten, wobei die Vegetation des Grünlands einer massiven Störung unterliegt. Die Variante 3 wird außerdem synchron zu Variante 1 gemäht und das Mahdgut entfernt, sodass ein Nährstoffentzug durch Aushagerung stattfindet. Auch hier sorgen Spundwände und Pumpen für einen hohen Wasserstand.

 

Versuchsvariante 4

Hier wird der landwirtschaftlichen Oberboden bis zu einer Tiefe von 0,64 m ü. NHN entfernt, was einem Abtrag von durchschnittlich 30 cm entspricht (ursprungliche Höhe der Geländeoberfläche zwischen 0,7-1,0 m ü. NHN). Der durch die Grünlandnutzung stark zersetzte und vererdete Torf der oberen Lagen wird dadurch entfernt und das Keimungspotenzial der Grünlandarten verringert.

 

Versuchsvariante 5

Bei der fünften Variante wird die Fläche nach dem Oberbodenabtrag (analog zu Vairante 4) zusätzlich mit Sphagnen (Torfmoosen) beimpft. Dafür wird in gleichmäßiger Auftragsdichte zerkleinertes lebendes Torfmoos aufgebracht. Zur Verbesserung des Mikroklimas wird anschließend Stroh auf der Fläche verteilt. Diese Ausgangsbedingungen sollen ein gutes Anwachsen der Moose auf den Flächen ermöglichen.

 

Versuchsvariante 6

Bei den Versuchsvarianten V6 und V7 wird das Torfprofil bis auf eine Höhe von 0,25 m ü. NHN abgetragen (60 - 80 cm Abtrag) . Durch die langjährige Entwässerung der Fläche sind die Wasserstände im Sommer durchschnittlich bis zu dieser Tiefe abgesunken. Die Grüppenstruktur reicht bis in diese Tiefe. Durch den Abtrag werden die Effekte der Entwässerung vollständig beseitigt. In diesen Varianten werden wiederum Spundwände zur Wasserregulation eingebaut. Zusätzlich wird bei den Varianten 6 und 7 eine Böschung zu den Seiten der Fläche angelegt um einen Inseleffekt des Mikroklimas zu vermeiden.

 

Versuchsvariante 7

Auch hier wird die Fläche, zusätzlich zu den in Variante 6 beschriebenen Maßnahmen, mit Sphagnen (Torfmoosen) beimpft.

 

Die Grafik zeigt die sieben verschiedenen Varianten schematisch veranschaulicht